Ablauf & Dauer einer homöopathischen Behandlung

Die homöopathische Behandlung in meiner Praxis umfasst mehrere Termine & beginnt mit einem ausführlichen Anamnesegespräch, für das wir uns etwa zwei Stunden Zeit nehmen.

Diese Erstanamnese dient dazu, Sie möglichst gut kennenzulernen & viele Informationen über Ihre Persönlichkeit, Lebens- & Krankheitsgeschichte zusammenzutragen. Sie berichten von Ihren Beschwerden, Krankheitssymptomen, Schmerzen & Lebensumständen. Ich werde Ihrer Geschichte wertfrei & urteilslos lauschen & durch behutsames Nachfragen ergänzen, um einen möglichst umfangreichen Gesamteindruck von Ihnen zu bekommen. Dabei interessieren mich auch Ihre Schlaf- & Essgewohnheiten, Ihre Lebensweise, Ängste, Träume, seelisches Befinden & für Ihre Biographie wichtige Ereignisse. Einige Ihrer geäußerten Beschwerden & Empfindungen werde ich hinterfragen, z.B. „Wie fühlt sich dieser Schmerz genau an?“, „Zu welcher Uhrzeit treten die Beschwerden auf?“ oder „Unter welchen Bedingungen geht es Ihnen besser oder schlechter?“. Scheinbar unwichtige Informationen können für die Arzneimittelwahl von großer Bedeutung sein. Dabei können auch sehr persönliche Themen zur Sprache kommen. Natürlich liegt die Entscheidung bei Ihnen, wie weit Sie sich öffnen & von sich erzählen wollen.

Um das so gewonnene Bild abzurunden, bringen Sie zu dem ersten Termin bitte mit:

• eine stichpunktartige Übersicht Ihrer bisherigen Krankengeschichte: 

Informationen zu Schwangerschaft & Geburt, durchgemachte Kinderkrankeheiten,

Krankheiten, Unfällen, OPs, einschneidenden Erlebnissen,

Impfungen & evtl. Reaktionen darauf

• Familienkrankengeschichte innerhalb der weiteren Familie,soweit bekannt:

Auflistung chronischer &/oder erblicher Erkrankungen & Todesursachen in Ihrer Herkunftsfamilie

von Eltern, Großeltern, leiblichen Geschwistern, Kindern, Tanten & Onkel

• Kopien:

Ihres Impfpasses, von Befunden & derzeitigen Medikament-Packungsbeilagen;

bei der Behandlung von Kindern Kopie des gelben U-Hefts

Selbstverständlich bin als Heilpraktikerin an die Schweigepflicht gebunden.

In der Regel werde ich Ihnen bei der Erstanamnese (EA) noch kein homöopathisches Arzneimittel geben. Nach einer ersten Auswertung erfolgt innerhalb ca. einer Woche nach der EA meist ein Telefonat von 30-60 Minuten, in dem ich noch fehlende Informationen erfrage, um das gewählte Arzneimittel differenzial-diagnostisch zu evtl. anderen in Frage kommenden Arzneien abzugrenzen. Ich werde die ergänzten Informationen einbeziehen, um das zur Ganzheit Ihrer Symptome & für Ihre individuelle Konstitution passendste Arzneimittel herauszuarbeiten, das Sie dann erhalten.

In Abgrenzung zur Verwendung von sog. "homöopathischen Komplexmitteln“ bekommen Sie bei einer klassischen homöopathischen Behandlung nur ein einziges Arzneimittel zu einer Zeit.

Folgekonsultationen:

Um die Wirkung dieses für Sie individuell ermittelten Arzneimittels & den Fortgang Ihrer Heilung beurteilen zu können, werden wir uns etwa

4 bis 6 Wochen nach Mitteleinnahme zusammensetzen.

Danach finden je nach Heilungsfortschritt, Schwere Ihrer Erkrankung & Ihren Bedürfnissen die Behandlungstermine in kürzeren oder längeren Intervallen statt.

Ziel der homöopathischen Behandlung ist es, Ihre Lebenskraft nachhaltig wieder ins Gleichgewicht zu bringen & Sie bestmöglich in Ihrem individuellen Heilungsprozess zu unterstützen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei Ihre Bereitschaft, sich selbst zu beobachten, Veränderungen wahrzunehmen & mitzuteilen. Erst im Austausch wird deutlich, ob das Arzneimittel sowohl in seiner Substanz als auch in der Potenz erfolgreich gewählt ist. Es ist sinnvoll, sich einige Notizen zu Veränderungen & Entwicklungen zu machen & diese dann beim nächsten Termin mitzubringen.

Bitte informieren Sie mich auch über andere Heilverfahren (Osteopathie, Akupunktur, Shiatsu etc.), die Sie parallel zu der homöopathischen Behandlung in Anspruch nehmen. In manchen Fällen muss abgeschätzt werden, ob eine Parallelbehandlung sinnvoll ist oder diese die homöopathische Behandlung evtl. beeinträchtigt. 

Je mehr Kenntnis ich von Ihnen sowie dem bisherigen Therapieverlauf habe, desto schneller & gezielter kann ich zukünftig auf Beschwerden reagieren.

Je nach dem, ob es sich bei Ihnen um eine akute oder langwierigen Krankheit handelt, werden sich die Wahl der verordneten Potenz & die Häufigkeit der Einnahme des Arzneimittels gestalten. In akuten Situationen muss ein Mittel nach meiner genauen Vorgabe evtl. mehrmals angewendet werden.

Ist das richtige Arzneimittel gefunden, wird mit Einnahme des Arzneimittels in Ihrem Körper ein Heilimpuls gesetzt. Diese Heilreaktion kann vorhandene Symptome vorübergehend verstärken, es sollte sich aber eine allgemeine Besserung in Ihrem Wohlbefinden einstellen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich beobachten, im Austausch mit mir bleiben & von Veränderungen berichten. Es kann z.B. sein, dass ein Symptom, das Sie vor längerer Zeit schon einmal hatten, kurzzeitig & in abgemilderter Form wieder auftritt. Dieses Symtpm ist meist kein Zeichen von Kranksein, sondern tritt im Heilverlauf zutage & kann dann ausheilen.

Jederzeit können Sie mich bei Veränderungen oder Fragen telefonisch oder per Mail kontaktieren.

Bitte zögern Sie nicht, mich anzurufen, sollten unerwartet heftige Reaktionen auftreten oder es Ihnen (wieder) schlechter gehen.

Bei jeder Arzneimitteleinnahme ist wichtig, dass eine Verbesserung – niemals aber eine Verschlechterung - des Allgemeinzustandes eintritt. Sollte sich Ihr Zustand verschlechtern, muss die Mitteleinnahme sofort beendet werden & Sie kontaktieren mich in diesem Fall bitte unverzüglich!

In der klassischen Homöopathie wird mit Einzelsubstanzen & nicht mit Komplexmitteln behandelt. Um die Wirkung dieser Einzelsubstanz richtig bewerten zu können, ist es notwendig, dass Sie während der homöopathischen Behandlung auf eine Eigenmedikation mit anderen homöopathischen, potenzierten Arzneimittel, "Schüßler-Salzen" & so genannten "Notfall-Globuli" sowie auf Bachblüten
verzichten.

Anders als zu Hahnemanns Zeiten wird heute in der homöopathischen Praxis nicht mehr streng empfohlen, auf z.B. Kaffee oder mentholhaltige Zahncreme zu verzichten. Wenn Sie jedoch Medikamente oder Drogen (inkl. Cannabis) einnehmen, informieren Sie mich bitte schon zu Beginn der Behandlung, da diese die Heilwirkung & -dauer des homöopathischen Arzneimittels stark beeinträchtigen oder sogar aufheben ("antidotieren") können.

Gleiches gilt für starke Stimulanzien wie ätherische Öle, Campher (z.B. wick vaporub, Tiger-Balsam, Kräuteraufgüsse in der Sauna...) oder die regelmäßige Einnahme arzneilicher Tees.

Grundsätzlich kann keine Heilung, Linderung oder Besserung eines Krankheitszustandes garantiert oder versprochen werden. In manchen Fällen ist eine rein homöopathische Behandlung allein nicht sinnvoll, sondern die Konsultation eines Facharztes notwendig.