HomÖOpathie

Die Kunst, das passendste homöopathische

Arzneimittel zu finden,

ist der Versuch einer Annäherung

an die Einzigartigkeit und

den Ausdruck des Gegenübers.

N. A., April 2018

Was ist Homöopathie?

ὅμοιος πάθος

hómoios páthos - ähnliches Leiden

 

Homöopathie ist eine lebendige, sich stets weiterentwickelnde Heilkunst, die den Menschen in seiner Ganzheit betrachtet, um ihn auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene zu erfassen, zu behandeln und zu heilen. Mittels ausführlicher Anamnesegespräche und potenzierter Arzneimittel strebt die homöopathische Behandlung die schnelle, ursächliche und dauerhafte Lösung gesundheitlicher Probleme an. Es werden wert- und urteilsfrei Phänomene erforscht, die in Krankheitssymptomen Ausdruck finden. Das darunter liegende, krank machende Muster wird aufgespürt, das die Lebenskraft des Menschen "verstimmt" und Ursache dieser Symptomen ist. Die Kunst dabei ist, dieses Muster als den "roten Faden" zu erkennen, der sich durch die individuelle Lebens- und Krankheitsgeschichte zieht und jenseits von Emotionen und Glaubenssätze liegt. In diesem Sinne interpretiert die Homöopathie nicht und ist keine Psychotherapie. Doch bereits die Anamnesegespräche und das achtsame, präsente Zuhören eröffnen einen heilsamen Raum für die Gesundung.

 

Eine rein indikationsgeleitete Symptombehandlung ist kein Ziel der Homöopathie, denn die Therapie mit homöopathischen Einzelmitteln setzt den Impuls zum Gesundwerden des gesamten Menschen. Dabei wirkt das auf Resonanz basierende Prinzip "Similia similibus curentur - Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt". Dieses Ähnlichkeitsprinzip definierte der deutsche Arzt, Pharmazeut und Begründer der Klassischen Homöopathie Dr. Samuel Hahnemann im Jahr 1796.

Die genaue Wirkung der Arzneimittel wurde empirisch von ihm und wird von seinen Nachfolgern in Selbstversuchen und Versuchen an Gesunden gründlich beobachtet und dokumentiert. Die Probanden bilden in der sog. "Arzneimittelprüfung" körperliche wie seelische Symptome aus, wie sie an Kranken beobachtet werden können. Die Vielzahl der Reaktionen wird in Arzneimittelbildern zusammengetragen, die zum Auffinden der passendsten Arznei dienen. In der klassischen Homöopathie wird in Abgrenzung zur sog. "Komplexmittel-Homöopathie" ein Einzelmittel zu einem Zeitpunkt gegeben. Die Einnahme des Arzneimittels hebt beim Kranken diese Krankheitszeichen im besten Falle auf – wenn das ähnlichste, angemessenste Arzneimittel, das sog. "Similimum", gefunden wird.

Um die Wirkung eines Arzneistoffes zu erzielen, entwickelte Hahnemann das Verfahren der "Potenzierung" bzw. "Dynamisierung". Dabei werden pflanzliche, mineralische oder tierische Ausgangssubstanzen mit einem nicht arzneilichen Trägerstoff, meist Milchzucker oder Alkohol, nach einem festgelegten Verfahren verrieben und anschließend verschüttelt ("dynamisiert").

 

Der Arzneischatz hat sich von ca. 120 geprüften Mittel zu Hahnemanns Zeiten dank unermüdlich forschender Homöopath*innen auf mittlerweile mehrere tausend vergrößert, sodass die Arzneimittel immer genauer mit den individuellen Symptomen des Individuum abgeglichen werden können.

 

Lebenskraft

Hahnemann beschäftigte sich lange Jahre intensiv mit der Frage, warum der eine Mensch akut oder chronisch erkrankt, der andere jedoch nicht. Er kam zu dem Schluss, dass alle Lebensfunktionen des Organismus von einer Kraft gesteuert wird - der Lebenskraft bzw. "Dynamis". Diese Energie erst befähigt den Organismus zur Selbsterhaltung, zur Selbstheilung und verleiht allem Lebenden das Empfindungsvermögen.

Nicht Viren, Bakterien oder Pollen sind demnach die eigentliche Krankheitsursache, sondern die verstimmte und aus dem Lot gebrachte Lebenskraft. Sie ist für das Gleichgewicht und die Aktivität im Immunsystem und der Abwehrzellen verantwortlich. Deshalb können Symptome sich verschieben und tauchen an anderen Orten wieder auf, wenn sie nur lokal behandelt bzw. unterdrückt werden.

 

Es ist Aufgabe des homöopathischen Heilkünstlers und der Therapie, mithilfe homöopathischer Arzneimittel die Lebenskraft wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Das "anderen Lied" wird zum Verklingen gebracht und somit der Weg frei zur Selbstheilung des Organismus.

Klientenfilm & Einführungsliteratur

www.medieninitiative-homoeopathie.de/homoeopathie-erlebt

 

Als Einführung in die Klassische Homöopathie ist folgende Lektüre hilfreich:

Müller, Karl-Josef - Klassische Homöopathie - Wieso? Weshalb? Warum?

Wischner, Matthias - Was ist Homöopathie?